Bild: Prof. Dr. Roswitha Böhm, (Prorektorin Universitätskultur der TU Dresden) und Dr. Peter Skyba (DRESDEN GIESST)
Am heutigen Tag des Baumes stellen die Gießkannenheld:innen Dresden ihre neue Initiative vor, nehmen die erste Bewässerungsstation in Betrieb – und eröffnen die Bewässerungssaison 2024.
Fotos: Giesskannenheld:innen Dresden
Das Stadtgrün in der Krise
Mit der fortschreitenden Klimakrise wird immer deutlicher, welche Bedeutung das Stadtgrün für gutes Wohnen und Arbeiten im urbanen Umfeld hat. Mehr als 100.000 Bäume gedeihen in Dresden auf städtischem Grund. Sie spenden Schatten, kühlen die Umgebung, verbessern die Luftqualität, binden CO2 und machen den Aufenthalt in der Stadt angenehm. Gleichzeitig wird die Klimakrise für die Bäume selbst zur Bedrohung. Hitze und Trockenheit machen sie anfällig für Schädlinge sowie Krankheiten und lassen sie schließlich verdorren. Trotz intensiver Neupflanzungen hat Dresden in den letzten Jahren rund 700 Bäume verloren. Um unter den kritischen Bedingungen zu gedeihen, sind Bäume immer mehr auf regelmäßige Bewässerung angewiesen.
Auftakt zu nachhaltiger Bewässerung
Bewässerungsinitiativen stehen häufig vor der Frage: Woher das Wasser nehmen? Niemand trägt gerne regelmäßig schwere Gießkannen aus der Wohnung zu Bäumen in der Umgebung. Hier setzt Gießkannenheld:innen Dresden an und stellt Bewässerungsinitiativen kostenlos Wassertanks und Anschlussmaterial bereit. Über den Anschluss an die Dachentwässerung gefüllt, speichert der Tank Regenwasser direkt bei den durstigen Bäumen und spart so wertvolles Trinkwasser. Angesprochen sind Initiativen von Anwohner:innen, Kolleg:innen, Wohnungsgenossenschaften, Kitas oder Schulen, die im öffentlichen Raum Stadtgrün bewässern wollen.
Prof. Dr. Roswitha Böhm, Prorektorin Universitätskultur der TU Dresden:
„Ich freue mich sehr, dass wir heute mit der Aktion der Gießkannenheld:innen in Dresden die erste Zisterne für Bäume auf dem Campus der TUD einweihen. Als Exzellenzuniversität und als Hochschule mit gesellschaftlicher Verantwortung möchten wir damit Vorbild sein. Das Campusgrün, insbesondere die Bäume, sind für die Aufenthaltsqualität auf unserem Campus und das städtische Umfeld von großer Bedeutung. Der Regenwasserspeicher an diesem zentralen Ort auf dem Hauptcampus ist ein Blickfang, der auf das Thema der Klimakrise aufmerksam macht, aber auch die Möglichkeit bietet, gemeinsam aktiv zu werden.”
Gunda Röstel, Stadtentwässerung Dresden:„Wir haben die Initiative Gießkannenheld:innen für Dresden ins Leben gerufen, weil uns die Idee überzeugt hat. Sie ist bereits in Essen, Düsseldorf, Gelsenkirchen und Castrop-Rauxel etabliert. Sie passt ganz hervorragend in unsere vielfältigen Bemühungen zum Umgang mit dem Klimawandel, insbesondere in Bezug auf zunehmende Starkniederschläge und Trockenheit. Gießkannenheld:innen Dresden kann einen wichtigen Beitrag leisten bei der Umgestaltung Dresdens zur Schwammstadt. Jährlich empfangen wir 10.000 Besucher im Klärwerk Kaditz. Mit diesem Projekt können wir unsere Umweltbildung weiter in die Stadtgesellschaft tragen.“
Dr. Peter Skyba, DRESDEN GIESST:
„Bewässerung hilft natürlich zunächst den Bäumen, mit den Belastungen der Klimakrise fertig zu werden. Ein zweiter Aspekt darf nicht unterschätzt werden. Die Gießaktionen bringen Anwohnerinnen und Anwohner zusammen, sie kümmern sich gemeinsam um die Bäume in ihrer Stadt und machen damit den öffentlichen Raum zur Sache der Bürgerinnen und Bürger. Dieses bürgerschaftliche Engagement ist gerade gegenwärtig ein wertvoller Beitrag nicht nur zum Schutz des Stadtgrüns, zum Erhalt eines guten Umfelds für das Leben in der Stadt, sondern auch ein Baustein für die Stabilität unserer vielfältigen Gesellschaft.“
Gießkannenheld:innen Dresden ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stadtentwässerung Dresden und der Initiative DRESDEN GIESST. Ziel ist die Schaffung einer Struktur der Regenwasserspeicherung, die Bürger:innen die Bewässerung des städtischen Grüns, insbesondere der Stadtbäume, ermöglicht und diesem so ein Überleben in der Klimakrise erleichtert. Inspiriert durch Projekte in Essen, Düsseldorf, Gelsenkirchen und Castrop-Rauxel hat die Stadtentwässerung Dresden die Initiative für das Projekt ergriffen. Sie kümmert sich um die Wassertanks, das Anschlussmaterial sowie die Logistik. Das Netzwerk Dresden gießt berät mit seinen Erfahrungen bei der Auswahl der Standorte, begleitet die Containeraufstellung, gibt Bewässerungstipps und unterstützt Gießinitiativen beim Teambuilding.
Weitere Informationen und Kontakt unter: www.giesskannenheldinnen-dresden.de