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  • 25. April – Internationaler Tag des Baumes

    25. April – Internationaler Tag des Baumes

    Mit dem Internationalen Tag des Baumes am 25. April starten wir die Bewässerungskampagne 2023. Am Dresdner Konkordienplatz stellen wir mit unseren Kooperationspartnern ab 16 Uhr Projekte vor, informieren über Technik und Möglichkeiten der Bewässerung und laden zum Mitmachen ein.

    Im vergangenen Jahr haben Gießinitiativen in vielen Dresdner Stadtteilen Bäume bewässert und damit dem Stadtgrün geholfen, die lange Dürreperiode zu überstehen. Der Regen in diesem Frühjahr kann nicht drüber hinwegtäuschen, dass im Zuge des Klimawandels Hitze und Trockenheit zunehmen. Besonders in dicht bebauten und bewohnten Städten bedroht der Klimawandel die Bäume und steigert gesundheitliche Belastungen für die Bewohner*innen.

    Dichtes und gesundes Stadtgrün leistet einen spür- und messbaren Beitrag zur Senkung der Temperaturen und zur Verbesserung der Luftqualität. Diese Entlastung wird im Klimawandel immer wichtiger. Um aber unter diesen Bedingungen gedeihen zu können, sind immer mehr Bäume auf Bewässerung angewiesen.

    Dresden gießt fördert seit drei Jahren in verschiedenen Stadtvierteln die Bewässerung von Bäumen durch Anwohner*innen. Wir leisten Starthilfe für geplante Projekte, vernetzen Initiativen, unterstützen bei der Suche nach Zugang zu Gießwasser und erproben Bewässerungstechniken.

    Wir freuen uns darauf, mit Euch ins Gespräch zu kommen. Neben uns wird auch eine Vertreterin des BUND vor Ort sein.

    Autorin: Louise Hummel-Schröter

  • Rettet-die-Kastanien-Tag

    Rettet-die-Kastanien-Tag

    Am 14. November ist Rettet-die-Kastanien-Tag. Kastanien sind vor allem auch als Stadtbäume sehr gefährdet. Wir wollen diesen Tag nutzen, um den Kastanien mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

    Seit drei Jahren bewässern wir – die Gießgruppe am Stresemannplatz – wöchentlich 50 junge Kastanien. Die Bäume sind uns inzwischen ans Herz gewachsen, so dass wir auf ein Problem aufmerksam machen wollen, das in vielen Städten den Bestand der weißblühenden ‚Gewöhnlichen Rosskastanie‘ bedroht:
    Die Rosskastanienminiermotte legt Eier im Blattwerk der Kastanien, die daraus geschlüpften Larven fressen sich in die Blätter, was zur frühen Verfärbung des Laubes, zur verringerten Photosynthese und damit zur Schwächung der Bäume führt, die dadurch anfällig für Krankheiten und andere Schädlinge werden. Die aus den Larven gebildeten Puppen befinden sich im Blattwerk und fallen im Herbst mit dem Laub zu Boden, wo sie überwintern und im Frühjahr in den Kastanien für die nächste Generation der Schädlinge sorgen.
    Dagegen lässt sich mit einfachen Mitteln etwas tun – ein Laubbesen genügt! Denn der Befall der Kastanien durch Miniermotten im folgenden Jahr kann deutlich reduziert werden, wenn im Herbst das Laub vom Boden rasch entfernt und dann möglichst in einer professionellen Kompostieranlage sachgerecht – d.h. mit Erwärmung – entsorgt wird. Eine kleine Laubsammelaktion kommt nicht nur den Kastanien zu Gute – beim aktuellen warmen und trockenen Herbstwetter bringt sie auch Spaß und Bewegung in den November.

    Autorin: Louise Hummel-Schröter

  • Im Dienst der Wissenschaft

    Im Dienst der Wissenschaft

    Am 28. September 2022 trafen wir uns mit Ina Horlings, Professorin für sozialräumliche Planung an der Universität Groningen. Sie arbeitet an einer Studie, bei der es um die Frage geht, wie Bürger*innen aktiv werden und Initiativen gründen, um gemeinsam nachhaltigere Orte zu gestalten, was sie konkret für ihre Umwelt tun, aber auch woher deren Motivation kommt. Wir sprachen über die Herausforderung des Klimawandels, der u.a. zu steigenden Temperaturen und Dürre führt, wie Bürger*innen Führungsqualitäten zeigen können und über die Werte, die Menschen zum Handeln motivieren.
    Das Interview ist Teil eines größeren Projekts, in dem Prof. Horlings Führungskräfte transformativer Bürgerinitiativen untersucht, die auf die Herausforderungen des Klimawandels und der Nachhaltigkeit reagieren. Dazu wurden bereits Interviews mit Initiativen in Barcelona und in Cornwall (UK) geführt.

    Dear members of Dresden Giesst,
    My name is Ina Horlings and I am a professor in socio-spatial planning at the University of Groningen in the Netherlands. I am interested in how citizens take the lead in shaping more sustainable places together. I am not just curious what people do to take care for their environment but also why.
    On Tuesday sept. 28th I talked to Peter Skyba and Nadja Goernert of the group at Stresemannplatz, who were so kind to have an interview with me about your wonderful initiative.
    We spoke about the challenge of climate change which results in increasing temperatures and drought, how citizens can show leadership and about the values which motivate people to take action.
    The interview is part of a larger project where I research leaders of transformative citizen initiatives responding to climate change and sustainability challenges. I already conducted interviews with leaders in Barcelona and in Cornwall (UK). My goal is not just to teach about these initiatives but also to write about it in scientific publications.
    Good luck to all members of Dresden Giesst!
    Ina Horlings

    Mehr Informationen:
    Ina Horlings
    Prof. Socio-spatial planning, Faculty of Spatial Sciences
    https://www.rug.nl/staff/l.g.horlings/

    Some recent publications:
    – Schreuder, W. and L.G. Horlings (2022) Transforming places together: transformative community strategies responding to climate change and sustainability challenges. In: Climate Action. https://doi.org/10.1007/s44168-022-00024-3
    – Ulug, C., Trell, EM. & Horlings, L. (2021) Ecovillage foodscapes: zooming in and out of sustainable food practices. Agric. Hum. Values, https://doi.org/10.1007/s10460-021-10213-1
    – Leitheiser S, Trell E-M, Horlings I, Franklin A. (2021) Toward the commoning of governance. Environment and Planning C: Politics and Space. doi:10.1177/23996544211033992
    – Horlings, I., Lamker, C. W., Puerari, E., Rauws, W., & van der Vaart, G. (2021). Citizen Engagement in Spatial Planning, Shaping Places Together. Sustainability, 13(19), [11006]. https://doi.org/10.3390/su131911006
    – Horlings, L. G., Roep, D., Mathijs, E., & Marsden, T. (2020). Exploring the transformative capacity of placeshaping practices. Sustainability Science, 15(2), 353-362. https://doi.org/10.1007/s11625-020-00787-w
    – Horlings, L.G., Nieto-Romero, M., Pisters, S. et al. (2020) Operationalising transformative sustainability science through place-based research: the role of researchers. Sustain Sci 15, 467–484. https://doi.org/10.1007/s11625-019-00757-x

  • Neue Gießgruppe am Koreanischen Platz

    Neue Gießgruppe am Koreanischen Platz

    Um die Bäume in der Stadt nachhaltig zu bewahren, gründet das Japanische Palais in Zusammenarbeit mit @somethingfantastic_official und @dresdengiesst eine neue Gießgruppe zur regelmäßigen Bewässerung junger Bäume am Koreanischen Platz in Dresden.  Auch wenn die Natur inzwischen durch den Regen entlastet wurde, möchten wir uns in diesem Jahr noch einmal zum gemeinsamen Kennenlernen und Gießen am Koreanischen Platz treffen, um für das kommende Jahr und die nächste Hitzewelle gewappnet zu sein.

    Donnerstag, 22. September | 17 Uhr | Treff: Koreanischer Platz

    Du hast Interesse? Melde dich bei japanisches.palais@skd.museum oder komme einfach am Donnerstag vorbei.

  • Gießkannen-Kette Johannstadt

    Gießkannen-Kette Johannstadt

    Auch in der Johannstadt werden regelmäßig Bäume gegossen. Die Johannstädter*Innen sind seit Juli 2022  aktiv die jungen Obstbäume auf den Elbwiesen zwischen Waldschlößchenbrücke und Fährgarten Johannstadt mittels einer Gießkannen-Kette von der Elbe aus zu gießen. Treffpunkt zum gemeinsamen Gießen ist das Bootshaus am Elbradweg. Bei Bedarf trifft sich die Gruppe jeden Donnerstag ab 19:30 Uhr. Kommt gern vorbei und helft mit!
    Bei Interesse könnt ihr auch Kontakt  über die zugehörige Gruppe auf nebenan.de aufnehmen:  https://nebenan.de/groups/50638

  • Sommerfest im Botanischen Garten

    Sommerfest im Botanischen Garten

    Am 29. August waren wir gemeinsam mit Aktiven der Grießgruppe Stresemannplatz beim Sommerfest im Botanischen Garten. Die Besucher*innen konnten sich bei uns rund um das Thema Gießen informieren und die Gießutensilien vom Stresemannplatz ausprobieren: Von der Gießkanne, über Kanister, Gießsack und Gießwagen war alles dabei. Wir haben wieder einmal gestaunt, wie viele Dresdner*innen schon den Baum vor ihrer Haustür gießen.

    Auch für die Jüngsten gab es Wissenswertes zum Thema Bäume und Wasser mit unserem Baumquiz und einem Geschlichkeitswasserspiel. Unser Fazit am Ende. Nächstes Jahr sind wir bestimmt wieder dabei!

  • 80 Liter – Zukunftsforum mit Something Fantastic

    80 Liter – Zukunftsforum mit Something Fantastic

    Am 18. August 2022 sind wir zu Gast im Japanischen Palais.

    Angespornt von den Auswirkungen des Klimawandels setzt sich das Architekturkollektiv Something Fantastic mit dem Schutz der Stadtnatur auseinander. Aufbauend auf den Lastenfahrrädern des Japanischen Palais entwickeln sie eine Apparatur, einen mobilen Tank, um Bäume zu gießen. Im Zukunftsforum „80 Liter“ wird die Apparatur vorgestellt und der Erhalt von Bäumen theoretisch und praktisch beleuchtet.

    Auf Grundlage dieses Projektes gründet das Japanische Palais in Zusammenarbeit mit dem Architekturkollektiv Something Fantastic und Dresden giesst eine neue Gießgruppe am Koreanischen Platz in der Friedrichstadt.

    Kommt zum Zukunftsforum „80 Liter“ mit Something Fantastic – Kickoff zur Rettung unserer Bäume.
    Donnerstag, 18. August 2022, 18 Uhr im Japanischen Palais

    Mehr Informationen: https://japanisches-palais.skd.museum/frei-raeume/die-stadtbaeume-brauchen-wasser/

  • Straßenbäume gießen mit Wassercontainern

    Straßenbäume gießen mit Wassercontainern

    Am 23. Juni 2022 konnten wir in Kooperation mit der Stadt Dresden unser neues Modell-Gießprojekt mit einem 1000-Liter-Wassercontainer auf dem Konkordienplatz in Anwesenheit der Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen einweihen. Neben dem Standort in Pieschen am Konkordienplatz gibt es einen weiteren Wassercontainer an der Berthold-Brecht-Allee in Striesen. An beiden Orten wird jetzt regelmäßig von Anwohner*innen gegossen. Die Bäume freuen sich sehr über die regelmäßige Bewässerung.
    Wassercontainer sind ein wichtiger Baustein um der Anwohnerschaft die Bewässerung von Bäumen in der eigenen Nachbarschaft zu ermöglichen. Oftmals müssen Gießinitiativen wegen der weiten Entfernung zur nächsten Wasserquelle kapitulieren. Das beste Engagement erlahmt, wenn schwere Gießkannen regelmäßig aus der Wohnung durchs Treppenhaus und dann über große Strecken geschleppt werden müssen. Wassercontainer in der Nähe der zu gießenden Bäume erleichtern es Bürgerinnen und Bürgern enorm, sich um das Grün vor der Haustür zu kümmern. Und für den einen oder anderen sind sie vielleicht der erste Anstoß, sich mit der Not der Stadtbäume im Klimawandel zu beschäftigen.Es ist klar, dass eine dauerhafte Bewässerung aller Straßenbäume Dresdens weder durch Bürgerinitiativen, noch durch die Stadt leistbar ist. Dennoch ist es gut und sinnvoll, wenn Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit bekommen, sich um besonders von aktuter Trockenheit betroffene Bäume in ihrem direkten Umfeld zu kümmern. Ein Straßenbaum ist ein Straßenmitbewohner – und prägt das Bild einer Straße über viele Jahrzehnte.
    Schon jetzt ist erkennbar, dass dieses Angebot von der jeweiligen Anwohnerschaft zum Nutzen der Bäume und des Stadtklimas sehr gut angenommen wird. Wir werden das Pilotprojekt im Herbst auswerten und dann versuchen, für die Sommersaison 2023 zusätzliche Container an weiteren Standorten zu platzieren.

    Ihr wollt in Eurer Nachbarschaft Bäume gießen, aber der nächste Wasserzugang ist zu weit entfernt – dann schreibt uns: post@dresdengiesst.de
    Falls eine Ausweitung des Containerprojekts realisiert werden kann, würden wir Euren Standort gern prüfen.

  • Dresden gießt – Ziele, Pläne und Ideen

    Dresden gießt – Ziele, Pläne und Ideen

    Die ersten Straßenbaum-Bewässerungsaktionen in Dresden sind angelaufen – es gibt viele weitere Ideen, die Hilfe für Dresdens Straßenbäume auszubauen.

    Wir, das Team von Dresden gießt, freuen uns sehr, dass die ersten Projekte in Dresden gut angelaufen sind. Besonders freuen wir uns darüber, dass das Thema von den Medien auch überregional breit aufgegriffen wird und Sensibilisierung stattfindet! Es bewegt sich etwas. Trotzdem ist auch uns bewusst: bis das Thema wirklich überall angekommen ist und es ein breites Engagement in allen Teilen der Stadt in Form von Gießaktionen gibt, ist es noch ein weiter Weg. Der Anfang ist gemacht.

    Zusammenarbeit zählt

    Kein*e Bürger*in, auch keine Gießgemeinschaft, kann all die Bäume auf den Straßen retten. Eine Zusammenarbeit mit der Stadt ist ausschlaggebend, insbesondere mit dem Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft. Wenn das Amt über die bewässerten Bäume informiert wird, können dessen knappe Bewässerungsressourcen für weitere Bäume verwendet werden. So lassen sich möglichst viele Bäume retten.

    Wir alle wollen in einer grünen und schönen Stadt wohnen – das allein ist Grund genug, uns gemeinsam zu kümmern.

    Welche Pläne gibt es bei Dresden gießt? Hier einige Ideen, die wir gerne gemeinsam mit der Stadt – und vor allem mit Euch – realisieren würden:

    Informationsabende zum Thema Straßenbäume

    Wir wollen in den Austausch gehen mit Experten, Politiker*innen und vor allem auch mit den Bürger*innen, um gemeinsam der Frage nachzugehen: Wie kann die Zukunft der Straßenbäume in Dresden aussehen?

    Materiallager in allen Stadtteilen

    Zum Bäume gießen, vor allem im größeren Stil, braucht man einige Hilfsmittel: große Gießkannen, viele Kanister, Gartenschläuche mit Adaptern, Transportmittel. Wie wäre es, wenn es in jedem Stadtteil ein oder mehrere Materiallager gäbe, welche die Bürger*innen in Trockenzeiten schnell und unkompliziert nutzen könnten? Hier könnte es eine Kooperation mit der Stadt oder beispielsweise mit Geschäften und Stadtteilzentren geben.

    Gießaktionstage im Sommer

    Möglicher Ablauf: In einem öffentlichen Aufruf werden alle Bürger*innen gebeten sich zu melden, wenn sie Wasser bereitstellen möchten, z.B. durch einen Außenwasseranschluss, einen Brunnen oder mit Hilfe eines Gartenschlauchs aus der Wohnung oder dem Haus. Die Standorte werden dann in eine Karte eingetragen und an angekündigten Tagen und Zeiten kann jeder, der helfen möchte sich in seinem Stadtgebiet anschließen.
    Schön wäre es natürlich, auch auf städtische Wasseranschlüsse zugreifen zu können. Und wenn die Stadt beispielsweise die anfallenden Wasserkosten fördern würde (auch wenn wiederholt darauf hingewiesen werden muss, dass diese wirklich gering sind!). @StadtDresden

    Wassermobile für die Straßenbäume

    Eine Idee für die Stadt der Zukunft: In jedem Stadtteil stehen mehrere Lastenräder, ausreichend Kanister (pro Rad mindestens zehn 10-Liter-Kanister, plus Wechselkanister) und eine, besser natürlich mehrere Wasserstellen zur Verfügung. So könnte in jedem Gebiet ein Team aus Ehrenamtlichen in Akutzeiten die Stadt beim Gießen der Straßenbäume oder anderer wichtiger Grünflächen unterstützen. In konstanter Absprache mit dem Amt für Grünflächen und Abfallwirtschaft könnte so gezielt und effektiv Hilfe für in Not geratene Straßenbäume organisiert werden.

    Das klingt doch ganz nach einem Projekt für die Zukunftsstadt Dresden … Nun ist es leider so, dass alle Projekte der Zukunftsstadt einen eingetragenen Träger brauchen (Verein etc.), der wir bisher nicht sind. Und natürlich benötigen derartige Projekte vor allem engagierte Menschen!

    @Alle da draußen, die wie wir in großer Sorge um die Straßenbäume sind und die wir uns für eine lebenswerte Stadt einsetzen wollen: Wir würden uns sehr freuen, Unterstützer und Kooperationspartner zu finden!
    Meldet euch bei uns – wir freuen uns!

    post@dresdengiesst.de

    Euer Team von Dresden gießt
    Autorin: Louise Hummel-Schröter

  • Straßenbäume retten – wo anfangen?

    Straßenbäume retten – wo anfangen?

    Straßenbäume retten – wo anfangen? Es gibt ca. 54.500 Straßenbäume in Dresden. Vielleicht stellt man sich nun die Frage: Wie soll man denn dieser riesigen Zahl an Bäumen helfen? Das Gute: noch sind nicht alle Bäume akut gefährdet. Aber einige. Am besten beginnt man bei den Bäumen, die am meisten Hilfe brauchen.

    Mit den eigenen Sinnen und ein paar Überlegungen lässt sich leicht erkennen, wo Bewässerung jetzt am meisten hilft.

    Anzeichen von Wassermangel
    • hängende, kraftlose, eingerollte, vertrocknete, verfärbte Blätter
    • kraftlose Äste
    • Abwurf von Blättern und Früchten (oder ganzen Ästen) (schon vor dem Herbst)
      → dies ist eine Schutzmaßnahme des Baumes und ein deutliches Anzeichen!
    • vertrocknete, verfärbte, verlichtete Baumkrone
      → die höchsten Blätter und Zweige sind für den Baum am schwierigsten zu versorgen, hier zeigt sich der Mangel zuerst
    • wenig Austrieb und kleine Blätter

    Dies können zwar auch Anzeichen von anderen Krankheiten und Schädlingsbefall sein, aber diese sind oft Folge von Wassermangel, bzw. werden durch diesen verstärkt! Neben dem, was man sieht, gibt es einige weitere einfache Faktoren, an denen sich der Wasserbedarf der Bäume ableiten lässt.

    Faktor Baumsorte

    Es gibt Bäume, die weniger mit Hitze und Trockenheit zurechtkommen als andere. Besonders von der Trockenheit belastete und häufig vorkommende Baumsorten in Dresden sind: Birke, Buche/ Blutbuche, Linde, Ahorn, Kastanie u. a.

    Alter der Bäume

    Besonders Jungbäume sind sehr auf den Niederschlag angewiesen und vertragen Dürrephasen schlecht. Nun ist es so, dass die Stadt junge Bäume in ihren ersten drei Jahren auf der Straße bewässert – danach sind die Bäume auf sich selbst gestellt. Nun weiß man natürlich nicht immer, ob die Jungbäume auf der eigenen Straße noch bewässert werden oder nicht. Hier gilt die Devise: auf die oben aufgelisteten Anzeichen achten … und im Zweifel einfach gießen: zu viel bewässern kann man eigentlich nicht – jeder Tropfen hilft!

    Standort der Bäume

    Der Standort des Baumes ist ebenfalls entscheidend, ob ein konkreter Baum stärker von Hitze und Trockenheit betroffen ist:

    • Steht der Baum alleine oder in einer Gruppe?
      → Bäume in Gruppen unterstützen sich gegenseitig durch Verschattung, Kühlung etc. Allein stehende Bäume sollten daher verstärkt gegossen werden.
    • Steht der Baum in/an einer Asphaltfläche oder in der Nähe einer Fassade?
      → Über Asphaltflächen/ an Fassaden kann sich die Hitze enorm stauen und es können sehr hohe Temperaturen entstehen, was neben Hitzeschäden an den Bäumen zu einer sehr schnellen Verdunstung der Niederschläge führt. Gleichzeitig sind oft Abflüsse in der Nähe, durch welche das Wasser schnell abfließt. Diese Bäume sind unsere größten „Sorgenkinder“. Sie sind am meisten auf Bewässerung angewiesen.
    • Steht der Baum sehr sonnig (in der Mittags- und Nachmittagssonne) oder eher beschattet?
      → Ist der Standort sonnig, brauchen diese Bäume ebenfalls mehr Wasser.
    • Wie viel der Baumscheibe liegt frei?
      → Je mehr Platz der Baum hat, umso mehr Niederschlag kann auch versickern und an die Wurzeln gelangen. Wenn wenig der Baumscheibe frei liegt, ist meist Gießen Pflicht. Bei sehr beengten Verhältnisse wird allerdings auch das Gießen schwierig.

    Anhand dieser Faktoren kann man den Wasserbedarf gut einschätzen. Dennoch ist eines klar: jedem Baum hier in Dresden, egal in welchem Zustand oder Standort, hilft Wasser!

    Vor der eigenen Haustür helfen

    Eine einmalige Bewässerung hilft in einer Akutsituation, aber noch mehr hilft es den Bäumen, wenn man regelmäßig oder zumindest immer mal wieder bewässert. Das Naheliegendste ist es also, vor der eigenen Haustür anzufangen, denn so baut man auch eine Beziehung zu dem Baum bzw. den Bäumen auf. Es ist ein Geben und Nehmen: sie machen unsere Straße bunt, erhöhen die Luftqualität, dämpfen den Straßenlärm und sind ein Stück Natur in unserer direkten Umgebung. Wir können ihnen etwas zurückgeben, in dem wir ihnen ab und zu eine Portion Wasser geben. Wichtig ist dabei: jeder, so viel wie er oder sie kann. Wenn man sich um einen einzelnen Baum kümmert – gut, wenn man eine Gießaktion anleiert – umso besser. Lieber nicht zu viel vornehmen und dafür öfter mal gießen … Der Baum bzw. die Bäume werden es danken!

    *Hinweis der Autorin aus persönlicher Erfahrung: Eine ganz besondere Rolle beim Bewässern von Straßenbäumen spielen die Erdgeschossbewohner! Die entscheidende Frage ist immer die, wie das Wasser auf die Straße kommt. Die wirklich einfachste und schnellste Variante ist es, mit einem entsprechenden Adapter (gibt es günstig im Baumarkt oder Gartencenter) in Küche oder Bad einen Gartenschlauch anzuschließen und diesen durchs Fenster oder die Tür direkt nach draußen legen. Im Idealfall kann man so direkt den Baum bzw. die Bäume gießen oder bequem in der Nähe der Bäume die Gießkannen befüllen. Wenn dann noch die Nachbarn Bescheid wissen und mithelfen – perfekt!
    Angst vor den Kosten, so können wir nur wiederholt betonen braucht man nicht zu haben, eine 100 Liter Portion Leitungswasser kostet gerade mal 20 Cent.

    Auch findet ihr auf dieser Website Informationen zur Situation der Dresdner Straßenbäume, detaillierte Gießanleitungen, Praxistipps & Vernetzungsangebote gibt es auf dieser Website.

    Wäre schön, wenn wir vielen der klimawandelgeplagten Bäume in Dresden helfen können!

    Autorin: Louise Hummel-Schröter