Autor: Inaktive*r Nutzer*in

  • 25. April – Internationaler Tag des Baumes

    25. April – Internationaler Tag des Baumes

    Mit dem Internationalen Tag des Baumes am 25. April starten wir die Bewässerungskampagne 2023. Am Dresdner Konkordienplatz stellen wir mit unseren Kooperationspartnern ab 16 Uhr Projekte vor, informieren über Technik und Möglichkeiten der Bewässerung und laden zum Mitmachen ein.

    Im vergangenen Jahr haben Gießinitiativen in vielen Dresdner Stadtteilen Bäume bewässert und damit dem Stadtgrün geholfen, die lange Dürreperiode zu überstehen. Der Regen in diesem Frühjahr kann nicht drüber hinwegtäuschen, dass im Zuge des Klimawandels Hitze und Trockenheit zunehmen. Besonders in dicht bebauten und bewohnten Städten bedroht der Klimawandel die Bäume und steigert gesundheitliche Belastungen für die Bewohner*innen.

    Dichtes und gesundes Stadtgrün leistet einen spür- und messbaren Beitrag zur Senkung der Temperaturen und zur Verbesserung der Luftqualität. Diese Entlastung wird im Klimawandel immer wichtiger. Um aber unter diesen Bedingungen gedeihen zu können, sind immer mehr Bäume auf Bewässerung angewiesen.

    Dresden gießt fördert seit drei Jahren in verschiedenen Stadtvierteln die Bewässerung von Bäumen durch Anwohner*innen. Wir leisten Starthilfe für geplante Projekte, vernetzen Initiativen, unterstützen bei der Suche nach Zugang zu Gießwasser und erproben Bewässerungstechniken.

    Wir freuen uns darauf, mit Euch ins Gespräch zu kommen. Neben uns wird auch eine Vertreterin des BUND vor Ort sein.

    Autorin: Louise Hummel-Schröter

  • Rettet-die-Kastanien-Tag

    Rettet-die-Kastanien-Tag

    Am 14. November ist Rettet-die-Kastanien-Tag. Kastanien sind vor allem auch als Stadtbäume sehr gefährdet. Wir wollen diesen Tag nutzen, um den Kastanien mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

    Seit drei Jahren bewässern wir – die Gießgruppe am Stresemannplatz – wöchentlich 50 junge Kastanien. Die Bäume sind uns inzwischen ans Herz gewachsen, so dass wir auf ein Problem aufmerksam machen wollen, das in vielen Städten den Bestand der weißblühenden ‚Gewöhnlichen Rosskastanie‘ bedroht:
    Die Rosskastanienminiermotte legt Eier im Blattwerk der Kastanien, die daraus geschlüpften Larven fressen sich in die Blätter, was zur frühen Verfärbung des Laubes, zur verringerten Photosynthese und damit zur Schwächung der Bäume führt, die dadurch anfällig für Krankheiten und andere Schädlinge werden. Die aus den Larven gebildeten Puppen befinden sich im Blattwerk und fallen im Herbst mit dem Laub zu Boden, wo sie überwintern und im Frühjahr in den Kastanien für die nächste Generation der Schädlinge sorgen.
    Dagegen lässt sich mit einfachen Mitteln etwas tun – ein Laubbesen genügt! Denn der Befall der Kastanien durch Miniermotten im folgenden Jahr kann deutlich reduziert werden, wenn im Herbst das Laub vom Boden rasch entfernt und dann möglichst in einer professionellen Kompostieranlage sachgerecht – d.h. mit Erwärmung – entsorgt wird. Eine kleine Laubsammelaktion kommt nicht nur den Kastanien zu Gute – beim aktuellen warmen und trockenen Herbstwetter bringt sie auch Spaß und Bewegung in den November.

    Autorin: Louise Hummel-Schröter

  • Dresden gießt – Ziele, Pläne und Ideen

    Dresden gießt – Ziele, Pläne und Ideen

    Die ersten Straßenbaum-Bewässerungsaktionen in Dresden sind angelaufen – es gibt viele weitere Ideen, die Hilfe für Dresdens Straßenbäume auszubauen.

    Wir, das Team von Dresden gießt, freuen uns sehr, dass die ersten Projekte in Dresden gut angelaufen sind. Besonders freuen wir uns darüber, dass das Thema von den Medien auch überregional breit aufgegriffen wird und Sensibilisierung stattfindet! Es bewegt sich etwas. Trotzdem ist auch uns bewusst: bis das Thema wirklich überall angekommen ist und es ein breites Engagement in allen Teilen der Stadt in Form von Gießaktionen gibt, ist es noch ein weiter Weg. Der Anfang ist gemacht.

    Zusammenarbeit zählt

    Kein*e Bürger*in, auch keine Gießgemeinschaft, kann all die Bäume auf den Straßen retten. Eine Zusammenarbeit mit der Stadt ist ausschlaggebend, insbesondere mit dem Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft. Wenn das Amt über die bewässerten Bäume informiert wird, können dessen knappe Bewässerungsressourcen für weitere Bäume verwendet werden. So lassen sich möglichst viele Bäume retten.

    Wir alle wollen in einer grünen und schönen Stadt wohnen – das allein ist Grund genug, uns gemeinsam zu kümmern.

    Welche Pläne gibt es bei Dresden gießt? Hier einige Ideen, die wir gerne gemeinsam mit der Stadt – und vor allem mit Euch – realisieren würden:

    Informationsabende zum Thema Straßenbäume

    Wir wollen in den Austausch gehen mit Experten, Politiker*innen und vor allem auch mit den Bürger*innen, um gemeinsam der Frage nachzugehen: Wie kann die Zukunft der Straßenbäume in Dresden aussehen?

    Materiallager in allen Stadtteilen

    Zum Bäume gießen, vor allem im größeren Stil, braucht man einige Hilfsmittel: große Gießkannen, viele Kanister, Gartenschläuche mit Adaptern, Transportmittel. Wie wäre es, wenn es in jedem Stadtteil ein oder mehrere Materiallager gäbe, welche die Bürger*innen in Trockenzeiten schnell und unkompliziert nutzen könnten? Hier könnte es eine Kooperation mit der Stadt oder beispielsweise mit Geschäften und Stadtteilzentren geben.

    Gießaktionstage im Sommer

    Möglicher Ablauf: In einem öffentlichen Aufruf werden alle Bürger*innen gebeten sich zu melden, wenn sie Wasser bereitstellen möchten, z.B. durch einen Außenwasseranschluss, einen Brunnen oder mit Hilfe eines Gartenschlauchs aus der Wohnung oder dem Haus. Die Standorte werden dann in eine Karte eingetragen und an angekündigten Tagen und Zeiten kann jeder, der helfen möchte sich in seinem Stadtgebiet anschließen.
    Schön wäre es natürlich, auch auf städtische Wasseranschlüsse zugreifen zu können. Und wenn die Stadt beispielsweise die anfallenden Wasserkosten fördern würde (auch wenn wiederholt darauf hingewiesen werden muss, dass diese wirklich gering sind!). @StadtDresden

    Wassermobile für die Straßenbäume

    Eine Idee für die Stadt der Zukunft: In jedem Stadtteil stehen mehrere Lastenräder, ausreichend Kanister (pro Rad mindestens zehn 10-Liter-Kanister, plus Wechselkanister) und eine, besser natürlich mehrere Wasserstellen zur Verfügung. So könnte in jedem Gebiet ein Team aus Ehrenamtlichen in Akutzeiten die Stadt beim Gießen der Straßenbäume oder anderer wichtiger Grünflächen unterstützen. In konstanter Absprache mit dem Amt für Grünflächen und Abfallwirtschaft könnte so gezielt und effektiv Hilfe für in Not geratene Straßenbäume organisiert werden.

    Das klingt doch ganz nach einem Projekt für die Zukunftsstadt Dresden … Nun ist es leider so, dass alle Projekte der Zukunftsstadt einen eingetragenen Träger brauchen (Verein etc.), der wir bisher nicht sind. Und natürlich benötigen derartige Projekte vor allem engagierte Menschen!

    @Alle da draußen, die wie wir in großer Sorge um die Straßenbäume sind und die wir uns für eine lebenswerte Stadt einsetzen wollen: Wir würden uns sehr freuen, Unterstützer und Kooperationspartner zu finden!
    Meldet euch bei uns – wir freuen uns!

    post@dresdengiesst.de

    Euer Team von Dresden gießt
    Autorin: Louise Hummel-Schröter

  • Straßenbäume retten – wo anfangen?

    Straßenbäume retten – wo anfangen?

    Straßenbäume retten – wo anfangen? Es gibt ca. 54.500 Straßenbäume in Dresden. Vielleicht stellt man sich nun die Frage: Wie soll man denn dieser riesigen Zahl an Bäumen helfen? Das Gute: noch sind nicht alle Bäume akut gefährdet. Aber einige. Am besten beginnt man bei den Bäumen, die am meisten Hilfe brauchen.

    Mit den eigenen Sinnen und ein paar Überlegungen lässt sich leicht erkennen, wo Bewässerung jetzt am meisten hilft.

    Anzeichen von Wassermangel
    • hängende, kraftlose, eingerollte, vertrocknete, verfärbte Blätter
    • kraftlose Äste
    • Abwurf von Blättern und Früchten (oder ganzen Ästen) (schon vor dem Herbst)
      → dies ist eine Schutzmaßnahme des Baumes und ein deutliches Anzeichen!
    • vertrocknete, verfärbte, verlichtete Baumkrone
      → die höchsten Blätter und Zweige sind für den Baum am schwierigsten zu versorgen, hier zeigt sich der Mangel zuerst
    • wenig Austrieb und kleine Blätter

    Dies können zwar auch Anzeichen von anderen Krankheiten und Schädlingsbefall sein, aber diese sind oft Folge von Wassermangel, bzw. werden durch diesen verstärkt! Neben dem, was man sieht, gibt es einige weitere einfache Faktoren, an denen sich der Wasserbedarf der Bäume ableiten lässt.

    Faktor Baumsorte

    Es gibt Bäume, die weniger mit Hitze und Trockenheit zurechtkommen als andere. Besonders von der Trockenheit belastete und häufig vorkommende Baumsorten in Dresden sind: Birke, Buche/ Blutbuche, Linde, Ahorn, Kastanie u. a.

    Alter der Bäume

    Besonders Jungbäume sind sehr auf den Niederschlag angewiesen und vertragen Dürrephasen schlecht. Nun ist es so, dass die Stadt junge Bäume in ihren ersten drei Jahren auf der Straße bewässert – danach sind die Bäume auf sich selbst gestellt. Nun weiß man natürlich nicht immer, ob die Jungbäume auf der eigenen Straße noch bewässert werden oder nicht. Hier gilt die Devise: auf die oben aufgelisteten Anzeichen achten … und im Zweifel einfach gießen: zu viel bewässern kann man eigentlich nicht – jeder Tropfen hilft!

    Standort der Bäume

    Der Standort des Baumes ist ebenfalls entscheidend, ob ein konkreter Baum stärker von Hitze und Trockenheit betroffen ist:

    • Steht der Baum alleine oder in einer Gruppe?
      → Bäume in Gruppen unterstützen sich gegenseitig durch Verschattung, Kühlung etc. Allein stehende Bäume sollten daher verstärkt gegossen werden.
    • Steht der Baum in/an einer Asphaltfläche oder in der Nähe einer Fassade?
      → Über Asphaltflächen/ an Fassaden kann sich die Hitze enorm stauen und es können sehr hohe Temperaturen entstehen, was neben Hitzeschäden an den Bäumen zu einer sehr schnellen Verdunstung der Niederschläge führt. Gleichzeitig sind oft Abflüsse in der Nähe, durch welche das Wasser schnell abfließt. Diese Bäume sind unsere größten „Sorgenkinder“. Sie sind am meisten auf Bewässerung angewiesen.
    • Steht der Baum sehr sonnig (in der Mittags- und Nachmittagssonne) oder eher beschattet?
      → Ist der Standort sonnig, brauchen diese Bäume ebenfalls mehr Wasser.
    • Wie viel der Baumscheibe liegt frei?
      → Je mehr Platz der Baum hat, umso mehr Niederschlag kann auch versickern und an die Wurzeln gelangen. Wenn wenig der Baumscheibe frei liegt, ist meist Gießen Pflicht. Bei sehr beengten Verhältnisse wird allerdings auch das Gießen schwierig.

    Anhand dieser Faktoren kann man den Wasserbedarf gut einschätzen. Dennoch ist eines klar: jedem Baum hier in Dresden, egal in welchem Zustand oder Standort, hilft Wasser!

    Vor der eigenen Haustür helfen

    Eine einmalige Bewässerung hilft in einer Akutsituation, aber noch mehr hilft es den Bäumen, wenn man regelmäßig oder zumindest immer mal wieder bewässert. Das Naheliegendste ist es also, vor der eigenen Haustür anzufangen, denn so baut man auch eine Beziehung zu dem Baum bzw. den Bäumen auf. Es ist ein Geben und Nehmen: sie machen unsere Straße bunt, erhöhen die Luftqualität, dämpfen den Straßenlärm und sind ein Stück Natur in unserer direkten Umgebung. Wir können ihnen etwas zurückgeben, in dem wir ihnen ab und zu eine Portion Wasser geben. Wichtig ist dabei: jeder, so viel wie er oder sie kann. Wenn man sich um einen einzelnen Baum kümmert – gut, wenn man eine Gießaktion anleiert – umso besser. Lieber nicht zu viel vornehmen und dafür öfter mal gießen … Der Baum bzw. die Bäume werden es danken!

    *Hinweis der Autorin aus persönlicher Erfahrung: Eine ganz besondere Rolle beim Bewässern von Straßenbäumen spielen die Erdgeschossbewohner! Die entscheidende Frage ist immer die, wie das Wasser auf die Straße kommt. Die wirklich einfachste und schnellste Variante ist es, mit einem entsprechenden Adapter (gibt es günstig im Baumarkt oder Gartencenter) in Küche oder Bad einen Gartenschlauch anzuschließen und diesen durchs Fenster oder die Tür direkt nach draußen legen. Im Idealfall kann man so direkt den Baum bzw. die Bäume gießen oder bequem in der Nähe der Bäume die Gießkannen befüllen. Wenn dann noch die Nachbarn Bescheid wissen und mithelfen – perfekt!
    Angst vor den Kosten, so können wir nur wiederholt betonen braucht man nicht zu haben, eine 100 Liter Portion Leitungswasser kostet gerade mal 20 Cent.

    Auch findet ihr auf dieser Website Informationen zur Situation der Dresdner Straßenbäume, detaillierte Gießanleitungen, Praxistipps & Vernetzungsangebote gibt es auf dieser Website.

    Wäre schön, wenn wir vielen der klimawandelgeplagten Bäume in Dresden helfen können!

    Autorin: Louise Hummel-Schröter

  • Baumbewässerungsaktion am Stresemannplatz gemeinsam mit Bündnis 90/Die Grünen in Blasewitz

    Baumbewässerungsaktion am Stresemannplatz gemeinsam mit Bündnis 90/Die Grünen in Blasewitz

    Hilfe für Opfer des Klimawandels – Dresden gießt. Fridays und Parents For Future Dresden bewässern gemeinsam mit Bündnis 90/Die Grünen in Blasewitz Bäume am Stresemannplatz

    Am Mittwoch Vormittag wurde unter dem Motto „Dresden gießt“ von Fridays und Parents For Future Dresden gemeinsam mit Bündnis 90/Die Grünen in Blasewitz, in Kooperation mit der Stadt Dresden eine Baumbewässerungsaktion durchgeführt. Die Aktion war der Auftakt für ein wöchentliches Gießprojekt am Stresemannplatz. Darüber hinaus wurde die Dachmarke Dresden gießt vorgestellt.

    Der Zustand vieler Straßenbäume in Dresden ist kritisch. Die Trockenheit und die Hitzeperioden der letzten zwei Jahre sowie die Dürre im März und April diesen Jahres haben viele Straßenbäume nachhaltig geschädigt und geschwächt. Sind in den Jahren bis 2016 noch durchschnittlich 70 Straßenbäume an Trockenheits- und Hitzeschäden sowie Folgeerkrankungen abgestorben, so stieg die Zahl in 2019 auf 385. Dieses Jahr wird mit über 400 absterbenden Bäumen seitens des Amts für Stadtgrün Dresden gerechnet.

    „Unsere Straßenbäume und das Stadtgrün sind die Indikatoren, an denen klimatische Veränderungen hier vor unseren Haustüren für jeden von uns sichtbar werden. Wir können und dürfen das nicht ignorieren. Klimawandel ist nicht etwas, das weit weg geschieht, sondern das schon jetzt deutliche lokale Auswirkungen hat und Problemstellungen aufwirft. Die Bäume sterben vor unseren Augen“, so Louise Hummel-Schröter von den Parents For Future Dresden.
    „Auch wenn es im Mai, Juni und bisherigen Juli mehr geregnet hat als im März und April diesen Jahres, liegen die Niederschlagsmengen doch weiterhin unter dem langjährigen Mittel. Der Boden ist bis in tiefe Schichten ausgetrocknet, die Grundwasserstände unterschreiten vielerorts die monatstypischen Werte. Die wenigen Niederschläge der letzten Wochen haben an dieser Situation so gut wie nichts geändert. Starkregenereignisse wie das am Donnerstag letzter Woche sind auch keine große Hilfe, da das Wasser zu schnell abfließt und somit nicht an die Wurzeln gelangt“, so Christina Hillebrand von Parents For Future Dresden. „Dieses Jahr ist es von besonderer Bedeutung, die Bäume mit Wasserspenden zu unterstützen, solange die Dürre in den tieferen Bodenschichten anhält.“
    „Dadurch, dass der Klimawandel kein kurzfristiges Ereignis ist wie die Coronakrise, verschiebt sich die Wahrnehmung. Extremsituationen wie Trockenheit werden zur neuen Normalität. Sobald es dann wieder etwas mehr regnet, wird das Problem oft relativiert. Außerdem hilft nicht jeder Regen zu jeder Zeit. Jeder weiß, dass man eine vertrocknete Pflanze nicht mit dem Nachgießen der doppelten Menge Wasser wieder zum Leben erwecken kann“, erklärt Esther Langer von den Parents For Future Dresden.

    Im Mai haben die Parents For Future eine Gießgruppe im Bereich Ermelstraße in Striesen gegründet und mit den daraus gewonnenen Praxiserfahrungen die Dachmarke „Dresden gießt“ ins Leben gerufen. Neben dem Anliegen, auf die schwierige Situation der Dresdner Straßenbäume aufmerksam zu machen, sollen vor allem die Dresdner Bürger*innen durch die Bereitstellung von Informationen, Bewässerungstipps, Gießaufrufen zum Ausdrucken und Vernetzungsangeboten ermutigt werden, sich den bestehenden Gießgruppen anzuschließen bzw. in ihren Stadtteilen die Initiative zu ergreifen.

    „Eine sinnvolle Bewässerung eines Straßenbaums beginnt bei 50 bis 100 Litern Wasser einmal in der Woche. Wer hierbei mit einer Fünf- oder Zehn-Liter-Gießkanne loszieht, macht das wahrscheinlich nur einmal. Nur wer Hilfsmittel einsetzt und sich am besten mit anderen vernetzt, kann effektiv ausreichend gießen. Wir rufen die Dresdner*innen auf, sich zu informieren und Gießgemeinschaften zu bilden. Gemeinsam kann es gelingen, den Bäumen zu helfen“, so Cornelia Chrominski von den Parents for Future.
    „Unsere Straßenbäume sehen nicht nur schön aus, sondern erfüllen immer wichtiger werdende Funktionen für unsere durch den Klimawandel überhitzten Städte. Darin müssen wir sie unterstützen“, ergänzt Hummel-Schröter.

    Die Gießaktion auf dem Stresemannplatz findet ab dem 22. Juli wöchentlich um 17 Uhr statt.

    (Pressemitteilung vom 22.07.2020 | Fridays For Future Dresden | Parents For Future Dresden | Dresden gießt)

    Autorin: Christina Hillebrand

  • Parents For Future helfen Straßenbäumen For Future

    Parents For Future helfen Straßenbäumen For Future

    Gemeinsam die schützen, die uns und unser Klima schützen

    Als es am Freitag Abend erst zu tröpfeln begann und sich dann einregnete bis in den darauffolgenden Vormittag, kamen gemischte Gefühle bei uns auf. Freuten wir uns doch sehr über den so dringend benötigten Regen für die dürregeplagten Bäume auf Dresdens Straßen, andererseits hatten wir für Sonntag Morgen eine kleine Bewässerungstestaktion geplant.
    Schließlich führten wir die Bewässerung durch, um schon jetzt Erfahrungen für die nächste Dürrezeit zu sammeln. Bilder gibts am Ende des Beitrags.

    Hintergrund der Aktion ist die derzeitige dramatische Situation der Dresdner Straßenbäume unter den Auswirkungen des Klimawandels. Sind in den Jahren bis 2016 pro Jahr noch ungefähr 70 Bäume abgestorben, werden für 2020 über 400 absterbende Bäume erwartet. Dies wurde uns im Vorfeld bei einem Treffen mit einem Mitarbeiter des Grünflächenamtes mitgeteilt.

    Natürlich sollte die Aktion coronakonform ohne Risiko durchgeführt werden. Deswegen entschieden wir uns dafür, die Aktion klein (sechs Leute), mit entsprechendem Abstand, Mundschutz und maximal zu zweit an einem Baum durchzuführen.

    Wasser marsch – aber bitte ohne Rückenschmerzen

    Bei unserer Bewässerungstestaktion war uns eines vor vorneherein klar: Wenn Straßenbäume ca. 50 bis 100 Liter Wasser brauchen für eine wirksame Bewässerung und wir mehr als zwei Bäume gießen wollen – sowie dies zukünftig in Dürrezeiten regelmäßig -, dann kommen wir mit Eimern und Gießkannen nicht weit. Wasser wiegt. So brauchten wir einen geeigneten Wasseranschluss. Da wir niemanden unter uns hatten, der im Erdgeschoss wohnt oder in einem geeigneten Gebiet über einen Außenwasseranschluss verfügt, mussten wir kreativ sein. So diente dann ein Gartenschlauch vom Badezimmer (Anschluss des Duschschlauchs) im 2. OG eines Striesener Wohnhauses für den Weg des Wassers nach unten auf die Straße. Dies hat nach einigen Startschwierigkeiten gut geklappt.

    Das Wasser muss an den Baum

    Da wir neben dem Schleppen im Treppenhaus auch das Schleppen auf der Straße vermeiden wollten, mussten Transportmittel her. So standen dann ein Lastenanhänger, zwei Fahrradanhänger für Kinder und eine Schubkarre zur Verfügung. Da Wasser sehr hin und her schwappt wenn man es bewegt, brauchten wir auch verschließbare Wasserbehälter. Dafür hatten wir einige 10 Liter Kanister besorgt und eine besonders praktische Idee waren zwei 80 Liter Säcke, die mit Wasser befüllt werden konnten. So hatten wir eine Wasserladekapazität von 210 Liter pro Weg. Damit ließ sich so einiges erreichen.

    Gut Gießen will Weile haben

    Die größten Hürden beim Gießen der Straßenbäume sind zum einen, dass nur ein sehr kleiner Teil der Baumscheibe offen liegt und zum anderen, dass die oberen Erdschichten sehr verdichtet und die Oberflächen trocken sind. Da dieses Problem bekannt ist, verfügen einige Bäume über Gießrohre. Nach diesen mussten wir manchmal etwas suchen, da sie mit Erde bedeckt oder zugewachsen waren. Will man das ganze Rohr nutzen und nicht durch die Öffnungen des Deckels durchgießen, ist ein großer Schraubendreher nützlich. Durch die Gießrohre gelangt das Wasser direkt zu den Wurzeln des Baumes und muss nicht erst langsam durch die oberen Schichten sickern. Ist keines dieser Rohre vorhanden und die Erde sehr trocken, bleibt das Wasser stehen und größere Mengen laufen ab. Wir haben zum einen die Erd- und Kiesschicht mit einer kleinen Harke aufgelockert, zum anderen in mehreren Durchgängen gegossen. In der ersten Runde wurde die Erde der Bäume befeuchtet und in einer späteren Runde, als die oberen Schichten wasserdurchlässiger geworden waren, konnte eine größere Menge Wasser nachgegossen werden.

    Aufschreiben und absprechen

    Auf diesem Weg kamen in einem Zeitraum von ca. drei Stunden ca. 700 Liter Wasser an ca. 20 Bäume. Bei mehreren Gießern ist Koordination nötig. Als besonders sinnvoll erwies es sich, die gerade gegossene Menge Wasser mit Straßenkreide neben dem Baum aufzuschreiben. Wer den Gesamtwasserverbrauch im Blick behalten möchte, der kann sich den Anfangsstand auf seinem Wasserzähler notieren. Angst vor den hohen Kosten braucht man bei Kaltwasser allerdings kaum zu haben, denn eine große Gießkanne Wasser (10 Liter) kostet gerade einmal 4 Cent. Perspektivisch günstiger ist es Brauchwasser (selten in wirklich großen Mengen verfügbar) zu verwenden, oder wenn man einen Grundstückseigentümer mit einem eigenen Brunnen findet. So spart man Trinkwasser.

    Alles in allem war es eine schöne Aktion, die gemeinschaftlich viel Freude bereitet hat und hoffentlich den Bäumen etwas Puffer für den anstehenden Sommer verschafft hat. Wir sind der Meinung: so kann effektives Gießen durchaus funktionieren!

    Unser Plan für den Sommer: Nun soll mit Hilfe der gesammelten Erfahrungen eine Website enstehen, auf der sich in Zukunft alle BürgerInnen Dresdens darüber informieren können, wie sie den Straßenbäumen sinnvoll und effektiv helfen können. Über Hilfe dabei oder Kooperationen würden wir uns freuen. Wenn ihr mitmachen wollt, bleibt dran oder schaut am besten mal bei uns, den Parents For Future Dresden, vorbei. Und wenn ihr selbst eine Aktion gemacht habt, schreibt uns gern eure Erfahrungen!

    Autorin: Christina Hillebrand